Landnutzung: Landuse Siedlungs-/Verkehrsfläche: 577.885 qkm settlement area Landwirtschaftsfläche: 782.954.000 acres (1999) utilized agricultural area - zona agrícola utilizada - agriculture Ackerland: 18.01% arable land - cultivo de las tierras - terre labourable Wasserfläche: 664.707 qkm water area - áera agua - plan d’eau Waldfläche: 405.977.200 acres (1999) forest area - bosque – surface boisée
Flächenverbrauch: 220 Hektar pro Tag (1992-2002) land consumption consumo de la tierra - utilisation des terres
Die USA liegt im Flächenverbrauch weltweit an der Spitze. Der "urban sprawl" – der von vielen Fachleuten als Folge des "american way of life" gesehen wird - unterliegt jedoch inzwischen einer intensiven innenpolitischen Debatte. In den Jahren 1992 bis 2002 wurden in den USA etwa 8.900 Quadratkilometer Land in Siedlungs- und Verkehrsfläche umgewandelt. Zwischen 1982 und 2001 summierte sich der Flächenverbrauch („developed land“) nach Angabe des NRCS (Natural Resources Conservation Service) auf eine Gesamtfläche von der Größe des Bundesstaates Illinois (34 million acres). “Between 1997 and 2001, almost 9 million acres were developed, of which 46 percent came from forest land, 20 percent from cropland, and 16 percent from pastureland. “ (NRCS). Die Schwerpunkte liegen an der West- und Ostküste, vor allem im Südwesten der USA. Andererseits sind noch immer weite Landstriche im Landesinneren und im Süden der Vereinigten Staaten sehr dünn besiedelt. „Die nahezu ungesteuerte Suburbanisierung, also die Verlagerung der Siedlungsentwicklung von den Kernstädten in die Vororte (suburbs, exurbs), führte im Laufe der Jahrzehnte zu mehreren Ringen rings um viele Großstädte. Sie geht mit Bevölkerungssegregation und mit funktionalen Trennungen zwischen Wohnen und Arbeiten einher, die zu sozialen Verwerfungen und mit einem stetigen Wachstum von Automobilität führten. Diese in den USA als „urban sprawl“ bezeichnete Entwicklung führte zur Entstehung von Metropolregionen (metropolitan areas).“ (NABU Deutschland). Altindustrielle Brachflächen sind insbesondere im Nordosten der USA ein ungelöstes Problem. Beispielsweise fielen in den Räumen Detroit und Michigan zahlreiche Industriestandorte brach. Die „United States Conference of Mayors“ (USCM) registrierte zur Jahrtausendwende etwa 21.000 Brachflächen in den 232 Mitgliedsstädten. Eine offizielle Statistik gibt es bislang nicht.
„Eine mit der Nachhaltigkeitsstrategie der deutschen Bundesregierung vergleichbare nationale politische Strategie mit Zielformulierungen zur Flächeninanspruchnahme gibt es in den USA nicht. Gleichwohl existieren dort wie in Deutschland Programme, Initiativen und Instrumente, die das Flächenrecycling unmittelbar oder mittelbar unterstützen. Im Bereich der Forschung spielt das Prinzip der Nachhaltigkeit in der Arbeit der US-amerikanischen nationalen Umweltbehörde (US EPA) eine herausragende Rolle, unter anderem in den Handlungsbereichen Umweltplanung und -strategien, Technologieentwicklung und Umweltbeobachtung...Verschiedene Bundesstaaten wie etwa New Jersey, Maryland oder Oregon, aber auch Regionen und Städte erarbeiten planerische und strategische Vorgehensweisen für ein „smart growth“ (vgl. Smart Growth Network), dessen Bestandteil die Revitalisierung von Brachflächen ist. Rechtlich eingebettet sind diese Aktivitäten in das US-amerikanische Brownfields-Gesetz (Brownfields Revitalization and Environmental Restoration Act of 2001), das Gelder für die Erfassung, Untersuchung, Beurteilung und Sanierung von brach liegenden Flächen zur Verfügung stellt und einen leichteren Umgang mit Gesundheits- und Umweltrisiken ermöglichen soll. “ (NABU Deutschland). Auf rechtlicher Ebene wird intensiv das Instrument der „Transferable Development Rights“ (TDR) diskutiert.
Bürgerbeteiligung Partizipation
In den USA ist in den letzten Jahren eine breite zivilgesellschaftliche Bewegung gewachsen, die sich gegen die Zersiedelung ("Sprawl") und die ökologischen sowie sozialen Folgeprobleme in den Städten wendet. Sie tritt für die Vision einer nachhaltig gestalteten Region ein. Ihr Ziel ist es, "Sprawl" einzudämmen und soziale Segregation sowie sozial-räumliche Disparitäten in den Stadtregionen zu überwinden. Die Bewegung besteht aus zahlreichen miteinander vernetzten Organisation, Netzwerken und Institutionen, wie der "National Low Income Housing Coalition", dem "Congress for the New Urbanism", dem "Smart Growth Network America", dem "Urban Land Institute", der "Brooking Institution" oder der "American Association of Planning". Mittlerweile behauptet das Thema "Sprawl" in den amerikanischen Medien eine große Präsenz. Der Anti-Sprawl-Bewegung ist es gelungen, den öffentlichen Diskurs über die Entwicklung der Regionen, aber auch die Fachdiskussionen der Architekten, Planer und Investoren sowie anderer Disziplinen zu beeinflussen. Zudem wurden die politischen Eliten sensibilisiert. Zudem gibt es zahlreiche Netzwerke für zivilgesellschaftliches Engagement und kooperative Konfliktlösungen wie das Civil Practices Network (CPN) und interdisziplinäre Forschungs- und Bildungszentren wie das „Conflict Research Consortium“.
Brennpunkte des Flächenverbrauchs Focus Points Land Consumption
Mountain Mining
Einer der Gründe für die Konkurenzfähigkeit der Kohle aus den Vereinigten Staaten auf dem Weltmarkt ist das „Mountaintop Mining“. Das Tagebauverfahren ist doppelt so produktiv wie die Untertageförderung. Die Bergkuppe wird erst gerodet, dann gesprengt, bis der Flöz frei liegt. Während die Minenarbeiter das schwarze Gold abtransportieren und waschen, wird der »Abfall« – Baumstämme, Fels und Erde – ins angrenzende Tal gekippt. Seit den Neunzigern machten lokale Umweltgruppen mobil, etwa die Ohio Valley Environmental Coalition (Ovec). “Die Umweltschützer versuchen nachzuweisen, dass Mountaintop Mining so große ökologische Schäden verursacht, dass viele Vorhaben gar nicht genehmigt werden dürften. Allein in West Virginia sind bisher schon rund 1300 Quadratkilometer Wald vernichtet worden, schätzt Ovec. Die Umweltbehörde EPA hat ausgerechnet, dass durch die Verfüllung von Talschluchten zwischen 1985 und 2001 Flussläufe von insgesamt rund 1200 Kilometern Länge begraben wurden; neuere Zahlen liegen nicht vor. Während der Kohlegewinnung fällt außerdem giftiger Schlamm an, den die Firmen in Rückhaltebecken lagern. Vor einigen Jahren brach eines dieser Rückhaltebecken, Schwermetall und Chemikalien schwemmten ins Trinkwasser. Die Anwohner haben Angst, dass sich das wiederholt. Unbestreitbar schließlich ist die Veränderung der Landschaft, auch nach einer Renaturierung: Die Silhouetten wirken künstlich, statt Wald wächst Gras. Die Befürworter des Mountaintop Mining verweisen auf seine große wirtschaftliche Bedeutung. In West Virginia, das bei der Kohleförderung an zweite Stelle unter allen Bundesstaaten der USA steht, stammt rund ein Drittel der Produktion aus gekappten Bergen. Die Produktivität dieses Tagebauverfahrens liegt in den USA durchschnittlich mehr als doppelt so hoch als die der Förderung unter Tage.“ (DIE ZEIT, 18.10.2007).
„Mehr als 12.000 Kilometer weiter westlich fließt träge der San Joaquin River durchs Central Valley, das grüne Herz Kaliforniens. Auf Tausenden von Quadratkilometern dehnen sich hier Obst- und Gemüseplantagen. Ein 24.150 Kilometer langes Netz aus Bewässerungskanälen, zumeist aus dem Untergrund aufgefüllt, liefert das nötige Wasser. Denn eigentlich ist das Tal eine regenarme Halbwüste, eine Savannenlandschaft - bis Farmer in den 1920er Jahren scheinbar unerschöpfliche Grundwasservorkommen entdeckten: Sie erstrecken sich fast unter dem gesamten mehr als 600 Kilometer langen Tal. Fortan machte künstliche Bewässerung aus dem Central Valley eine der prosperierendsten Agrarlandschaften der Erde. Doch inzwischen wird in der Gemüsekammer Amerikas das Grundwasser knapp. Über mindestens 160 Kilometer führt der San Joaquin River im Sommer kein Wasser mehr; ein Staudamm am Oberlauf leitet es in die Bewässerungskanäle. Da aber ein Großteil des kostbaren Gutes oberirdisch verdunstet, bleiben die im Wasser gelösten Mineralstoffe als Salze im Boden zurück. Allein im Südwesten des Central Valley sind bereits mehr als 45.000 Hektar ehemals bewässerter Flächen heute versalztes, vertrocknetes, ödes Land.“ (GEOkompakt Nr. 12 - 09/07 Die Wüste).
Florida – die weltgrößte Urlaubsstadt wächst weiter
Die Siedlungstätigkeit auf der Halbinsel halt unvermindert an. Fünf ihrer größten Städte gehören zur Spitze der sich am stärksten in die Landschaft ausbreitenden „Urban Sprawl Areas“ in den gesamten Vereinigten Staaten. So wuchs die Einwohnerzahl von Orlando zwischen 1990 und 1996 um 28%. Im gleichen Zeitraum stieg der Anteil der zersiedelten Fläche im Planungsgebiet der Stadt um 68%, in Pensacola sogar um 95%. Zusätzlich muß der Bundesstaat jährlich 49 Millionen Touristen auf seinen insgesamt nur 170.451 km² verkraften. Das entspricht dem Volumen Deutschlands. – allerdings ist Florida nur halb so groß und 17% des Gebiets sind Wasserflächen.
Ohio Valley Environmental Coalition – OVEC PO Box 6753, Huntington, WV 25773-6753. Phone: 304-522-0246, Fax: 304-522-4079 (not auto answer - call first) Janet Keating ohvec@ohvec.org Vivian Stockman vivian@ohvec.org www.ohvec.org
Friends of the Earth 1025 Vermont Ave. NW, Suite 300, Washington, DC 20005-6303 Phone: 202-783-7400, 877-843-8687, Fax: 202-783-0444 www.foe.org foe@foe.org
Greenbelt Alliance San Francisco Bay Area's advocate for open spaces and vibrant places 631 Howard Street, Suite 510, San Francisco, CA 94105 Phone: (415) 543-6771, Fax: (415) 543-6781 info@greenbelt.org http://www.greenbelt.org
Environmental Working Group 1436 U St. NW, Suite 100, Washington, DC 20009 Phone: 202-667-6982, Fax: 202-232-2592 info@ewg.org www.ewg.org/resources
Environmental Protection Agency (EPA) 401 M Street, SW, Washington, DC 20460 www.epa.gov
Environmental Justice Hotline: 1-800-962-6215 environmental-justice-epa@epa.gov Established to receive calls from concerned citizens about justice issues in their communities, the purpose of the Hotline is to make information easily accessible to the public and to the media, and to assist in the resolution of environmental justice issues.