Den wachsenden Appetit der 1,3 Milliarden Bewohner kann das nach Russland und Kanada drittgrößte Land zu immer geringerem Umfang aus eigenen Ernten decken. Die Flächennutzung zu agrarischen Zwecken stößt bereits jetzt an ihre Grenzen. "Chinas Möglichkeiten, die eigene landwirtschaftliche Produktion zu erhöhen, sind gering", stellt die Weltbank lakonisch fest. Lester Brown vom Worldwatch Institute, erwartet allein wegen der desolaten Wasserversorgung Chinas "schwere Verwerfungen auf den Weltmärkten für Nahrungsmittel". Die Folge: China wird zu einem großen Aufkäufer von Agrarrohstoffen, den sogenannten Soft Commodities, wie etwa Futtergetreide. Jochen Hitzfeld, Analyst der HypoVereinsbank, bestätigt den Wandel: "Der zunehmende Wohlstand in den Schwellenländern führt dort zu einer Aufwertung der Ernährung. Das bedeutet vor allem: Erhöhung des Proteinanteils an der Ernährung, also Fisch und Fleisch." Am einfachsten holt man sich die Proteine aus dem Meer, in Form von Fisch und anderen Meeresfrüchten. Aber der Fischfang ist an seiner Kapazitätsgrenze angelangt. Darum verlagert sich die Nachfrage aufs Land – in Form von Nutztierhaltung oder Fischfarmen. Tiere müssen gefüttert werden, und dabei ist die Bilanz weniger günstig, als wenn der Mensch das Getreide selbst verzehrt: Für ein Kilo Rindfleisch müssen sechs Kilo Getreide eingesetzt werden. Es ist gesetzlich festgelegt, dass bestimmtes (geschütztes) Ackerland für Baumaßnahmen nicht in Anspruch genommen werden darf, ohne dass dafür Ausgleich an anderer Stelle geschaffen wird. Die Praxis ist davon jedoch meist weit entfernt. Der Urbanisierungsdruck ist zu groß. Grüne Ausgleichsflächen fließen bisher nur wenig in Masterpläne ein. Landvergaben an Entwicklungsfirmen sind eine wichtige Einnahmequelle für die Städte und Gemeinden. Andererseits muss die Regierung die landwirtschaftliche Produktion sichern. Das Land muss auf sieben Prozent der Weltackerfläche 20 Prozent der Weltbevölkerung ernähren. Jede Stadterweiterung frisst zusätzliches Ackerland und ökologische Ausgleichsflächen, die auch für die Umweltqualität in den Städten selbst wichtig sind. Die Kontrolle des Städtewachstums ist daher eine ebenso wichtige wie schwierige Aufgabe der chinesischen Behörden. Die Städte sind schon jetzt verdichtet gebaut, sonst würde der Zuwachs an Wohnfläche zu einer noch größeren Ausdehnung der Städte führen. Bis vor kurzem beschränkte sich das chinesische Wirtschaftswachstum auf Regionen in der Nähe der großen Zentren Honkong (mit dem Pearl River Delta), Peking und Shanghai. Sie waren bislang Schwerpunkte der Siedlungsentwicklung. Inzwischen greift die Entwicklung auf die Nachbarregionen über. So entstehen in der Hangzhou Bay sowie dem gesamten Jangtse Delta in atemberaubendem Tempo Industriebetriebe und Siedlungsgebiete. Flussaufwärts, am Ende des Drei-Schluchten-Stausees, leben in der chemieindustriell geprägten Megacity Chongqing 28 Millionen Menschen. Am Stausee entlang perlen sich die für die aus dem Staugebiet vertriebenen Bauern errichteten Trabantenstädte auf. Immobilienspekulation ist ebenfalls ein ernsthaftes Problem. Rund um das Drei-Schluchten-Projekt sollen sich viele Funktionäre eine goldene Nase verdient haben. Gegenwärtig will die Chinesische Regierung Direktinvestitionen ausländischer Investoren unterbinden, um eine Spekulationsblase zu verhindern. Aktuelle Statistiken des chinesischen Handelsministeriums belegen, dass alleine in den ersten fünf Monaten des Jahres 2007ausländische Investitionen in Höhe von etwa sechs Milliarden US-Dollar in den chinesischen Immobilienbereich geflossen sind.
Steuerung der Flächennutzung Control of Landuse
Die GTZ stellt fest, Flächennutzungsplanung habe in China einen wachsenden Stellenwert. „Sie ist ein verbindliches Instrument der Kommunalregierungen, das von der nächst höheren Regierungsebene genehmigt werden muss. Besonders vor dem Hintergrund des steigenden Einflusses von Immobiliengesellschaften und anderen nichtstaatlichen Akteuren legen Städte großen Wert darauf, langfristige Strategien zu entwerfen, die Bevölkerungsentwicklung, Flächenbedarf, Infrastruktur und Umwelt berücksichtigen. In vielen größeren Städten hat diese Planung bereits eine hohe Qualität und wird von Universitäten mit erarbeitet. Die Zentralregierung plant derzeit, das 15 Jahre alte Stadtplanungsgesetz zu erneuern. Danach soll eine flächendeckende Raum- und Flächennutzungsplanung zur Pflicht werden. Bisher gibt es Masterpläne nur in Städten, nicht auf dem Land.Eine Regionalplanung ist nur in Ansätzen vorhanden. Allerdings überrollt die rasante Entwicklung meist die Pläne.“
Bürgerbeteiligung Partizipation
NGOs (Nichtregierungsorganisationen) sind erst in den letzten Jahren entstanden. Einige befassen sich auch mit Umweltfragen. „Bisher ist das medial geprägte Bild der NGO für deren Entwicklung in China eher hinderlich: NGO werden als ausländische Antiregierungsorganisationen und Pressure Groups präsentiert – und so in der Bevölkerung verstanden.“ (Dorit Lehrack, Beraterin von CANGO – China Association for NGO Cooperation). Legal registriert – so Lehrack weiter – sei nur eine Minderzahl der NGOs, da die Registrierungsbehörden wenig kooperativ und die Hürden hoch seien. Daher sind viele – wie zum Beispiel der WWF – als „Firma“ registriert. Andere suchen sich einen Projektpartner. So firmiert Greenpeace als Forschungseinrichtung unter der Schirmherrschaft einer Pekinger Universität.
Bürgerbeteiligung hat auch nach Feststellung der GTZ in China wenig Tradition. „Die Entscheidungsstrukturen sind vertikal. Untergeordnete Ebenen führen die Pläne ihrer Vorgesetzten aus. Ein System von der Stadtregierung über Stadtbezirke, Stadtquartiere bis zu Nachbarschaftskommittees wurde bislang als aus reichend angesehen, die Bedürfnisse der Einwohner zu berücksichtigen. Das beginnt sich zu ändern. Städtische Entscheidungsträger erkennen, dass es wichtig ist, ihre Bürger direkt einzubeziehen, um deren Akzeptanz für die vielen Vorhaben zu gewinnen. Zugleich fordern die Bürger mehr Mitsprache ein. Es gibt eine wachsende Zahl von Nichtregierungsorganisationen im Land, die zunehmenden Einfluss auf lokale Fragen nehmen. Bürger protestieren gegen den Abriss ihrer Häuser oder Umsiedlungsbescheide. Die Zentralregierung verlangt inzwischen mehr Transparenz und eine Beteiligung der Bürger bei größeren Vorhaben. Das führte bereits dazu, dass mehr und mehr Projekte öffentlich vorgestellt werden. Die Hauptstadt Peking präsentierte 2004 erstmals ihren aktualisierten Masterplan der Öffentlichkeit. Über eine Woche lang waren vor dem Beschluss Pläne, Zeichnungen und Texte zur Zukunft der Metropole im neuen Stadtplanungsmuseum nahe dem Tiananmen-Platz zu sehen. Wichtig ist die Beteiligung der Bürger auch für die Umweltpolitik in den Städten. Das bislang eher schwache Umweltbewusstsein der meisten Menschen wird erst wachsen, wenn sie merken, dass sie Teil der Diskussion über Wege zur nachhaltigen Stadtentwicklung sind.“
Vor einigen Jahren bereits hat die staatliche Umweltadministration SEPA sogar einen ersten Workshop zur „Öffentlichen Beteiligung in Umweltbelangen“ durchgeführt und in informellen akademischen Zirkeln findet sich eine breite Unterstützung für die Bürgerorganisationen. (Lehrack).
Tourismusentwicklung Development of Tourism
Das staatliche Chinesische Wohlfahrtsinstitut beschreibt die Tourismusentwicklung als Erfolgsstory: „Seit der Einführung der Reform- und Öffnungspolitik 1978 ist der Tourismus in China dank der Unterstützung der Regierungen auf allen Ebenen zur vitalsten Branche des tertiären Wirtschaftssektors geworden und ist heute der Industriezweig mit dem größten Potential. Der Tourismus wird zu einer neuen Hauptstütze der chinesischen Volkswirtschaft. In vielen Orten spielt er bei der wirtschaftlichen Entwicklung eine führende Rolle. Der chinesische Binnentourismus zeichnete sich durch die weltweit größte Anzahl der Reisenden, das schnellste Zuwachstempo und ein riesiges Potential aus. Von 1996 bis 2002 stiegen die Gesamteinnahmen aus dem Tourismus in China jährlich um eine zweistellige Prozentzahl, was die durchschnittliche Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts im gleichen Zeitraum bei weitem übertraf. Damit ist der Tourismus zu einem neuen Wachstumsfaktor für die chinesische Volkswirtschaft geworden…Die Gesamteinnahmen aus dem Tourismus betrugen 556,6 Mrd. Yuan (etwa 55 Mrd. EURO), eine Zunahme um 11,43% gegenüber dem Jahr davor, fast 4% mehr als das Wachstum der gesamten Volkswirtschaft.“
Wirtschaftsmacht, Korruption und Flächenverbrauch Economic Power, Corruption and Land Consumption
In China gibt es immer wieder Unruhen, die aus Protest gegen Korruption und Enteignungen ohne Entschädigung ausbrechen. Für die Umsiedlung im Rahmen des „Drei-Schluchten-Damms“ bereitgestellte Gelder und Entschädigungszahlungen wurden in großem Stil veruntreut. Europäische Firmen (z. B. die Schweizer ABB) verdienen an dieser beispiellosen Landschaftsveränderung mit - versehen mit Exportrisikogarantien ihrer Regierungen, was die große weite Welt dann doch ins heimische Wohnzimmer holt. Kostenschätzungen gehen von 75 Mrd. US$ bis 2013 ausgehen. Finanziert wird der Staudamm vom chinesischen Volk, das mit einer Sondersteuer belastet wird, sowie zu 65% durch Kredite der staatlichen chinesischen Entwicklungsbank. Auch ausländische Investoren sind an dem Projekt beteiligt, von denen als wichtigste die Investmentbank Morgan Stanley sowie die kanadische Regierung zu nennen sind; auch die deutsche Bundesregierung tritt als Bürge für den Milliardenauftrag bei Siemens ein. Das Unternehmen liefert die Generatoren und Wasserturbinen
Brennpunkte des Flächenverbrauchs Focus Points Land Consumption
Yunnan – Chinas schönste Provinz
Die Provinz zeigt am deutlichsten die kulturellen und geographischen Unterschiede des Landes. Berge, Urwälder und Flusstäler prägen die Landschaft. Der Steinwald Shilin ist die bekannteste Sehenswürdigkeit neben der alten Stadt Lijiang, die seit 1997 UNESCO-Weltkulturerbe ist. Das zieht vor allem inländische Touristen an. Und die kommen zu Millionen. Noch in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts verirrten sich nur einige Rucksacktouristen in die Provinz. Heute wird sie zunehmend vom Massentourismus geprägt. Der Regisseur Chinas Olympiaeröffnung veranstaltet hier eine Folkloreshow für die Massen, Hotels und Freizeitparks entstehen am Fließband. Die eigenständigen Kulturen der Provinz sind in Gefahr, zur Kulisse für den Massentourismus zu verkommen. Alleine für die Millionenstadt Nanxi, nach chinesischen Maßstäben noch immer ein Dorf, hatte bereits um die Jahrtausendwende 2,8 Millionen Besucher, Ballermann all inclusive. In den 1990er Jahren wurden mit Ausnahme Chinas alle Mekong-Anrainerstaaten Mitglied in der Association of Southeast Asian Nations (ASEAN). Diese Organisation fördert grenzübergreifende ökonomische Kooperationsprogramme in den Grenzregionen, den so genannten »Wachstumsdreiecken«, wobei die Entwicklung des touristischen Sektors eine vordergründige Rolle spielt. Die ASEAN unterhält mit der ASEANTA, der ASEAN-Travel Association, sogar eine eigene Vereinigung für Reisen und Tourismus und erklärte das Jahr 2002 zum »Visit ASEAN Year« unter dem Thema »ASEAN-Asia’s Perfect 10 Paradise«1. 1996 rief die ASEAN darüber hinaus eine eigene Kooperation zur Entwicklung am Mekong ins Leben. Die vordergründige Zielsetzung dieser Initiative besteht darin, ein regionales Schienennetz für Güter- und Personenverkehr zu errichten, das die Region von Singapur bis Yunnan über Kuala Lumpur, Bangkok, Phnom, Penh, Ho Chi Minh Stadt und Hanoi miteinander verbindet.
Drei-Schluchten-Projekt
Weltweit gibt es 45.000 große Staudämme. Sechzig Prozent der 227 größten Flüsse sind durch Umlenkungen und Kanäle fragmentiert (UNEP). China besitzt die Hälfte der Staudämme. Im Jangtse-Stromgebiet sind weitere 105 geplant oder bereits im Bau (WWF). Das Drei-Schluchten-Projekt ist das größte Infrastrukturprojekt in der Menschheitsgeschichte. Mit der Flutung des Staudamms am drittlängsten Fluss der Welt wurde bereits Mitte 2003 begonnen. Die erste Staustufe soll 2008 erreicht werden. Ein sechshundert Kilometer langer Stausee wird über zweimillionen Menschen zur Umsiedlung zwingen. Die Umsiedlungsmaßnahmen genügen weder chinesischen noch internationalen Standards (EvB). Für die Umsiedlung bereitgestellte Gelder und Entschädigungszahlungen wurden in großem Stil veruntreut. Bauern werden vom fruchtbaren Flussufer auf die kargen Berghänge und Hochflächen umgesiedelt. In den hochgezogenen Trabantenstädten gibt es keine Arbeit, Zuzug in die Slums der boomenden Großstädte droht. Mehrere Großstädte, Bergwerke und über dreitausend Industriebetriebe werden ohne Sanierung überschwemmt und das Wasser des Stausees verschmutzen. Das Ökosystem wird sich schwerwiegend verändern. Tausenddreihundert archäologisch und historisch bedeutsame Kulturstätten werden in den Fluten versinken. Europäische Firmen (z. B. die Schweizer ABB) verdienen an dieser beispiellosen Landschaftsveränderung mit - versehen mit Exportrisikogarantien ihrer Regierungen, was die große weite Welt dann doch ins heimische Wohnzimmer holt. Kostenschätzungen gehen von 75 Mrd. US$ bis 2013 ausgehen. Finanziert wird der Staudamm vom chinesischen Volk, das mit einer Sondersteuer belastet wird, sowie zu 65% durch Kredite der staatlichen chinesischen Entwicklungsbank. Auch ausländische Investoren sind an dem Projekt beteiligt, von denen als wichtigste die Investmentbank Morgan Stanley sowie die kanadische Regierung zu nennen sind; auch die deutsche Bundesregierung tritt als Bürge für den Milliardenauftrag bei Siemens ein. Das Unternehmen liefert die Generatoren und Wasserturbinen.
China befindet sich in einer Umwälzungsphase vom ländlichen Entwicklungsland in eine industrialisierte Stadtgesellschaft (GTZ). Noch 1982 lebte nur jeder fünfte Chinese in der Stadt. Heute drängen jährlich vierzehn Millionen Migranten vom Land in die Städte. Stadtplaner und Bauherrn treiben die Urbanisierung voran. Diese Entwicklung wird das Leben hunderter Millionen Menschen verändern. Staatliche Pläne sehen vor, dass bis 2020 sechzig Prozent aller Chinesen in Städten wohnen. Schon heute liegen inklusive ihrer Vorstädte mit Shanghai (17 Millionen Einwohner), Peking (14,5 Millionen) und der Metropole Chonquing am Yangtze (30 Millionen) einige der weltgrößten Städte in China. Im Perlflussdelta an der Grenze zu Honkong wachsen Städte, die erst vor gut zehn Jahren als Fertigungsstätten von Exportwaren für die ganze Welt aus dörflichen Strukturen wuchsen, rasant zu einer gigantischen Megalopolis mit Dutzenden Millionen Menschen zusammen. Die Urbanisierungsrate liegt hier mit dreiundsiebzig Prozent bereits heute auf dem Niveau von Industrieländern. Die staatlich gelenkte Urbanisierung soll der verarmten Landbevölkerung bessere Einkommensmöglichkeiten bieten. Die städtische Wirtschaft wiederum braucht Arbeitskräfte auf Baustellen, in Fabriken und dem wachsenden Servicesektor.
Bisher nur wenig im Blickfeld der chinesischen Stadtentwicklung sind die Stadtrandgebiete. Diese breiten sich durch das rasche Wachstum der Städte immer weiter ins Umland aus. Das führt in vielen der bevölkerungsreichen Ostprovinzen des Landes zu einer starken Zersiedelung. Am Rande der Städte entstehen verstädternde ländliche Gemeinden. In manchen Regionen geht die Besiedelung quasi ineinander über, ohne dass es klare Trennlinien gibt. In der dicht besiedelten Provinz Jiangsu zum Beispiel ragen aus stadtnahen Reisfeldern abwechselnd traditionelle Bauernreihenhäuser, Gruppen aus einem Dutzend Wohnblocks und einzelne Fabrikhallen. Diese Stadtrandgebiete fristen – sofern sie im Rahmen der Flächennutzungsplanung nicht zu modernen Satellitenstädten ausgebaut werden sollen - zumeist ein Schattendasein abseits der glänzenden Stadtzentren. Sie haben schon aufgrund der gleichförmigen Architektur keine eigenen Identitäten. Oft ziehen sich Vorort-Siedlungen kilometerweit an Ausfallstraßen entlang. Die starke Zersiedelung erhöht den Druck auf die Umwelt in Gebieten, die in der Regel nicht ausreichend an städtische Infrastruktur wie zentrale Abfall- oder Abwasserentsorgung angeschlossen sind.
Die Regierung in Peking hat erkannt, dass die rasante Urbanisierung zum sozialen und ökologischen Kollaps führen und unternimmt hohe Anstrengungen zur Verbesserung der urbanen Lebensqualität. Chinas Nationale Umweltbehörde SEPA rief in diesem Zusammenhang in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre eine „Eco City-Initiative ins Leben. Die Behörde legte Kriterien fest, die eine ökologische Musterstadt erfüllen muss – darunter Luftqualität, Energie- und Wasserverbrauch pro Produktionseinheit oder Investitionen in Bildungseinrichtungen. Knapp 500 Kommunen unterschiedlicher Größe haben bisher an der Initiative teilgenommen. Das Institut für Stadtplanung und Design der Universität Chongqing entwarf mit Unterstützung einer CIM-Fachkraft für Chengdu, Hauptstadt der Provinz Sichuan, ein Projekt, das mehrere Grünkorridore vorsieht. Außerdem sollen Flusstäler geschützt (nicht weiter bebaut) werden. Im Rahmen des Programms „Eco City Planning and Management“ unterstützt die GTZ im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung seit 2002 die beiden Städte Yangzhou und Changzhou dabei, Konzepte für nachhaltige Stadtentwicklung zu entwerfen und umzusetzen. Beide Städte liegen im überdurchschnittlich stark urbanisierten Yangtze-Delta. Die Provinz Jiangsu zählt zu den am meisten entwickelten des Landes.